Programmkinotage im November

Samstag, 8. November & Sonntag, 9. November 2025
Neuneinhalb im Gerberhaus, Gerberplatz 1, Bayreuth (Eingang über Hohenzollernring)

 

Das Programm:

SAMSTAG, 8. NOVEMBER
16:00 Uhr | Oslo Stories: Liebe
18:30 Uhr | Oslo Stories: Träume
21:00 Uhr | Oslo Stories: Sehnsucht

SONNTAG, 9. NOVEMBER
14:30 Uhr | KinderKino: Hüpfen, Fliegen, Träumen
16:00 Uhr | Milch ins Feuer*
18:30 Uhr | Das tiefste Blau (OmU)*

* mit Vorfilm

 

Oslo Stories

Mit den OSLO STORIES legt der gefeierte norwegische Filmemacher und Schriftsteller Dag Johan Haugerud sein Meisterwerk vor: eine Filmtrilogie, wie es noch keine gab. LIEBE, TRÄUME und SEHNSUCHT sind drei jeweils eigenständige Filme mit neuen Figuren und einer unabhängigen Geschichte. Jeder ist ein Ereignis. Alle drei machen süchtig. Getrennt voneinander werfen sie jeweils einen neuen Blick auf die Dinge, die unser Leben bestimmen. Erzählen von Liebe, Sehnsucht und Träumen, hinterfragen Identität, Gender und Sexualität, entwerfen mit faszinierenden Charakteren und klugen Dialogen gewitzt und nahbar Utopien, wie wir auch zusammenleben könnten. Bei der Berlinale 2025 wurde Oslo Stories: TRÄUME mit dem Goldenen Bären für den besten Film ausgezeichnet.

Oslo Stories: Liebe

Marianne und Tor treffen sich auf einer Fähre nach Oslo. Er gesteht, dort oft flüchtigen Sex zu suchen – und sie beginnt, über spontane Intimität nachzudenken.

Marianne und Tor treffen sich zufällig auf einer Fähre Richtung Oslo. Sie arbeiten im selben Krankenhaus, sie als kompetente Ärztin, er als mitfühlender Krankenpfleger. Als Tor erzählt, dass er seine Nächte oft auf der Fähre verbringt, um schnellen Sex zu haben, überlegt Marianne, ob diese Art der spontanen Intimität nicht auch eine Option für sie sein könnte.

NOR 2024, 119 Min., FSK: 12, R: Dag Johan Haugerud | Trailer bei YouTube

am Samstag, 8.11. um 16 Uhr

Oslo Stories: Träume

Johanne verliebt sich in ihre Lehrerin und hält ihre Gefühle schriftlich fest, was zu einer Auseinandersetzung dreier Generationen über Liebe, Sehnsucht und Identität führt. Prämiert mit dem Goldenen Bären.

Johanne verliebt sich zum ersten Mal, und zwar in ihre Lehrerin. Ihre intensiven Fantasien und Gefühle hält sie schriftlich fest, um sie nicht zu vergessen. Als ihre Mutter und Großmutter die Texte lesen, sind sie zunächst schockiert über den intimen Inhalt, erkennen aber bald das literarische Potenzial. Während sie darüber debattieren, ob sie es veröffentlichen sollen, werden alle drei Frauen mit ihren eigenen unerfüllten Träumen und Sehnsüchten konfrontiert.

NOR 2024, 110 Min., FSK: 12, R: Dag Johan Haugerud | Trailer bei YouTube

am Samstag, 8.11. um 18.30 Uhr

Oslo Stories: Sehnsucht

Zwei Schornsteinfeger stellen ihre Vorstellungen von Sexualität und Geschlechterrollen infrage – der eine nach einer Begegnung mit einem Mann, der andere nach einem Traum von David Bowie.

Zwei befreundete Schornsteinfeger, die in monogamen, heterosexuellen Ehen leben, geraten beide in Situationen, die ihre Ansichten über Sexualität und Geschlechterrollen in Frage stellen. Der eine hat eine sexuelle Begegnung mit einem anderen Mann, ohne dies als Ausdruck von Homosexualität oder Untreue zu betrachten, und bespricht dies anschließend mit seiner Frau. Der andere wird von einem sinnlichen Traum über David Bowie aus der Bahn geworfen.

NOR 2024, 108 Min., FSK: 12, R: Dag Johan Haugerud | Trailer bei YouTube

am Samstag, 8.11. um 21 Uhr

KinderKino: Hüpfen, Fliegen, Träumen

Kurzfilmprogramm mit Animationsfilmen für das allerjüngste Kinopublikum: In diesen fünf leichtfüßigen Geschichten sitzt niemand still. Ob auf dem Fluss, in der Luft, auf Schienen oder im heimischen Wald – unterwegs zu sein ist alles.

Eins, zwei, drei und Action! In diesem Programm aus fünf leichtfüßigen Geschichten sitzt niemand gerne still. Ob auf dem Fluss, in der Luft, auf Schienen oder im heimischen Wald – unterwegs zu sein ist alles. Aber Vorsicht! Kanu-Touren und Jagd-Abenteuer laufen selten nach Plan. Zu sehen gibt es außerdem tollpatschige Erwachsene, fantastische Landschaften und den geheimnisvollen Inhalt einer Holzkiste, die einmal um die ganze Welt gereist ist. Neugierig? Was drin ist, bringt sogar Elefanten zum Fliegen. Aber lassen wir uns nicht von ihrem lauten Getrampel unsicher machen: Die mutigsten Träume schlummern oft in den kleinsten Mäusen. Willkommen in der magischen Welt der Animation!

Div., 37 Min., FSK: 0, ohne Dialoge | empfohlen ab 5 Jahren | Trailer bei YouTube

am Sonntag, 8.11. um 14.30 Uhr

Milch ins Feuer

Katinka ringt darum, den Bauernhof ihrer Familie weiterzuführen. Unterstützt wird sie von Mutter, Großmutter und Schwestern, die die landwirtschaftliche Realität nicht nur bewältigen, sondern prägen. Ein Sommer auf sterbenden Bauernhöfen.

Anna ist schwanger und denkt über Kastrationen nach. Katinka kann vielleicht keine Bäuerin werden und trägt ihren Bikini im Melkstand. Aber Omas Tomaten sind in diesem Jahr so gut geworden wie nie zuvor. Ein Sommer auf sterbenden Bauernhöfen.

In ihrem mehrfach ausgezeichneten Debütfilm erzählt Justine Bauer von einem Sommer auf dem Land – sinnlich, still und voller Fragen nach Herkunft, Verantwortung und Zukunft. Katinka, eine junge Frau, ringt darum, den Bauernhof ihrer Familie weiterzuführen. Mit ihr treten weibliche Figuren in den Vordergrund, die die landwirtschaftliche Realität nicht nur bewältigen, sondern prägen – allen voran Mutter und Großmutter, die als Generationenverbund Kontinuität und gelebte Erfahrung verkörpern – sowie Katinkas Schwestern und Anna, mit denen sie jede freie Minute im Fluss verbringt.

Hintergrund: Der Film schöpft aus Bauers eigener Kindheit auf einer Straußenfarm und wirft einen ungewöhnlich intimen Blick auf das Leben junger Landwirtinnen. Gedreht wurde in der Region Hohenlohe, deren Mundart – das Hohenlohische – im Film überwiegend gesprochen wird. Diese oberdeutsche Variante, stark landwirtschaftlich geprägt, ist unter jungen Menschen nur noch selten lebendig. Hauptdarstellerin Karolin Nothacker (Katinka) wurde über einen Zeitungsaufruf gefunden und brachte ihre drei Geschwister mit ans Set, die im Film ebenfalls ihre Geschwister spielen. Die Rolle der Mutter spielt Johanna Wokalek. Sie arbeitete mit einem Dialektcoach, um sich nahtlos in die Riege der Laien einzureihen. Großmutter Emma wird von Lore Bauer verkörpert, der realen Großmutter der Regisseurin, die den mündlichen Reichtum dieser Sprache mitbringt – und die leider kurz nach den Dreharbeiten verstarb.

D 2024, 78 Min., FSK: 12, R: Justine Bauer | Trailer bei YouTube

am Sonntag, 9.11. um 16 Uhr

Das tiefste Blau

Die 77-jährige Tereza begibt sich auf eine letzte, transformative Reise tief hinein ins Amazonas-Gebiet, um sich einen letzten Wunsch zu erfüllen. Ein Drama über Freiheitsdrang und Widerstandskraft, ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären.

Die 77-jährige Tereza lebt in einer kleinen Industriestadt im Amazonasgebiet. Eines Tages erhält sie die offizielle Anweisung der Regierung, in eine Seniorenkolonie in einer entlegenen Gegend zu ziehen. Hier sollen die Alten ihre letzten Jahre „genießen“, während die junge Generation sich voll und ganz auf Produktivität und Wirtschaftswachstum konzentrieren kann. Doch Tereza widersetzt sich. Sie begibt sich auf eine Reise immer weiter hinein in das Amazonasgebiet, durch die Nebenflüsse und den Dschungel. Einen letzten Wunsch will sie sich erfüllen, bevor man ihr die Freiheit nimmt. Einen letzten Wunsch, der Tereza verändern und ihr Leben in eine neue Richtung lenken wird. 
 
Mit DAS TIEFSTE BLAU (O ÚLTIMO AZUL) nimmt Gabriel Mascaro das Publikum mit auf eine transformative Reise durch den Amazonas und erzählt eindringlich vom Streben nach Freiheit und Widerstandsfähigkeit. Auf den 75. Internationalen Filmfestspielen von Berlin wurde der bildgewaltige und kraftvolle Film im Rahmen seiner Weltpremiere mit dem Großen Preis der Jury (Silberner Bär), dem Preis der ökumenischen Jury sowie dem Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost ausgezeichnet. Neben der großartigen Denise Weinberg besticht der brasilianische Schauspielstar Rodrigo Santoro. Ein hypnotisches Erlebnis, dem man sich hingibt und das man so schnell nicht wieder vergisst. 

BRA/MEX/NL/CHL 2025, 86 Min., FSK: 6, R: Gabriel Mascaro | Trailer bei YouTube

am Sonntag, 9.11. um 18.30 Uhr im portugiesischen Original mit dt. Untertiteln

Preise & Reservierung

Der Eintritt pro Vorstellung beträgt einheitlich 7 Euro, für Kinder 4 Euro. Es gibt keinen Vorverkauf, die Tages- bzw. Abendkasse öffnet eine halbe Stunde vor Filmbeginn. Im Kinosaal herrscht freie Platzwahl vor – ein rechtzeitiges Kommen lohnt sich also. Der Saal wird ca. 30 Minuten vor Beginn geöffnet. Wer sichergehen möchte, einen Platz zu bekommen, der kann Tickets vorab per E-Mail reservieren: reservierung@kino-ist-programm.de – unter Angabe von Name, Anzahl der Tickets und der gewünschten Vorstellung.