Programmkinotage im Mai
Samstag, 10. Mai 2025 & Sonntag, 11. Mai 2025
Neuneinhalb im Gerberhaus, Gerberplatz 1, Bayreuth (Eingang über Hohenzollernring)
Das Programm:
SAMSTAG, 10. MAI
16:00 Uhr | Wo/Men (OmU)
18:30 Uhr | Louise und die Schule der Freiheit (OmU)*
21:00 Uhr | Another German Tank Story*
SONNTAG, 11. MAI
14:30 Uhr | Flow
17:00 Uhr | Ich will alles. Hildegard Knef*
19:30 Uhr | Louise und die Schule der Freiheit*
* mit Vorfilm

Flow
Ausgezeichnet mit dem Oscar als bester Animationsfilm: Eine Katze strandet nach einer Flut mit anderen Tieren auf einem Boot. Gemeinsam erleben sie eine Reise voller Herausforderungen, lernen Vertrauen und Freundschaft.
Kaum hat sich die kleine schwarze Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und ein stolzer Sekretärvogel Zuflucht finden. Schon bald wird klar: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Regisseur Gints Zilbalodis ("Away - Vom Finden des Glücks") lässt uns in dieser großartigen Geschichte sanft in wunderschönen Tier- und Wasserwelten treiben. Obwohl FLOW auf eine ausschweifende Vermenschlichung seiner Protagonisten verzichtet, begegnen uns die tierischen Abenteurer ungemein beseelt. Sie vermitteln über Miauen, Grunzen und Bellen mehr Emotionen, als sie es mit Hilfe prominenter Synchronstimmen jemals könnten. FLOW ist ein Highlight für Groß und Klein - ausgezeichnet mit dem Oscar als Bester Animationsfilm!
LVA/FR/BEL 2024, 84 Min., FSK: 6, R: Gints Zilbalodis | empfohlen ab 10 Jahren | Trailer bei YouTube
am Sonntag, 11.5. um 14.30 Uhr

Wo/Men
Burrneshas sind albanische Frauen, die die Rolle der Männer annehmen, um patriarchalen Zwängen zu entkommen. Die Doku zeigt ihre individuellen Beweggründe, ihren Alltag und ihren Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung jenseits von Geschlechterrollen.
WO/MEN erzählt die Geschichte von sechs Burrneshas, die sich aus unterschiedlichen Gründen entschlossen haben, die soziale Rolle von Männern zu übernehmen. Sie haben dies getan, um patriarchalische Strukturen zu umgehen, um frauenfeindlichen Übergriffen zu entgehen, um die Familie wirtschaftlich zu unterstützen, um eine Zwangsehe zu vermeiden und um frei zu sein. Die Protagonistinnen lassen uns an ihrem Leben und ihrer persönlichen Reise teilhaben. Sie sprechen über Freiheit und Unterdrückung und darüber, wie sie die Geschlechterschranken durchbrechen, indem sie entscheiden, wie sie leben wollen und dass sie leben wollen.WO/MEN stellt Stereotype und gängige Geschlechterdebatten auf den Kopf und zeigt, dass das Leben als Frau noch immer als weniger wertvoll gilt, und das weltweit.
D 2024, 84 Min., FSK: 0, R: Kristine Nrecaj & Birthe Templin | Trailer bei YouTube
am Samstag, 10.5. um 16 Uhr im Original mit dt. Untertiteln

Ich will alles. Hildegard Knef
Ein bewegendes Porträt von Hildegard Knef – erzählt mit Archivmaterial, Interviews, Chansons und Buchpassagen. Der Film zeigt eine mutige, widersprüchliche Frau, die sich stets neu erfand und unbeirrbar ihren eigenen Weg ging.
Hildegard Knef, Weltstar, Enfant Terrible, Grande Dame des Chansons, Diva, Kämpferin, Spiegel und Gegensatz ihrer Zeit: Als Schauspielerin, Sängerin und Autorin war sie mehr als fünf Jahrzehnte schöpferisch tätig, feierte internationale Erfolge, erlebte krachende Niederlagen.
Mit Wolfgang Staudtes "Die Mörder sind unter uns" wurde Hildegard Knef in der Trümmerlandschaft Berlins zum ersten deutschen Nachkriegsstar, wenige Jahre später mit dem Millonenerfolg "Die Sünderin" zum Gesicht eines Skandals, der die Widersprüche, Lügen und Hoffnungen der jungen Bundesrepublik zum Vorschein brachte. Mit Cole Porters "Silk Stockings" lag ihr der Broadway zu Füßen, sie war befreundet mit Marlene Dietrich und Marilyn Monroe. Sie kehrte nach Berlin zurück und durchlief Jahre des Misserfolgs, bevor sie sich als Sängerin und Autorin neu erfand. Von früh an Teil der deutschen Öffentlichkeit, ließ sie sich auf das aufreibende Spiel mit den Medien ein und behielt am Ende, allen Rückschlägen zum Trotz, die Oberhand. Erfolgreich sein, scheitern, immer wieder Neues wagen, immer wieder aufstehen: Hildegard Knef wurde zur schillernden Expertin des Überlebens: "Ich glaube, das Leben schuldet uns nichts als das Leben. Und alles andere haben wir zu tun."
Luzia Schmid entwirft die bewegende Geschichte eines bis zum Äußersten gewagten Lebens mit frischem, unverstelltem Blick, klug, aufmerksam und empathisch. Eine mitreißende filmische Autobiographie, erzählt mit herausragendem Archivmaterial, heute unvorstellbar offenen Interviews und Talkshow-Auftritten, mit den von Nina Kunzendorf gelesenen Passagen aus Knefs großartigen Büchern, mit den fantastischen Chansons, die wie ein roter Faden durch den Film führen. ICH WILL ALLES lässt die Faszination, den Charme und das Charisma Hildegard Knefs, ihre Widersprüchlichkeit, Nonchalance und Unbeugsamkeit, ihren Lebenshunger, Witz und Löwenmut lebendig werden: Das bewegende Porträt einer einzigartigen Frau und Künstlerin, ehrgeizig, hoch sensibel, lakonisch und scharfsinnig, die der Welt vorführte, wie man sich selbst treu bleibt, indem man sich immer wieder neu erfindet.
D 2025, 98 Min., FSK: 12, R: Luzia Schmid | Trailer bei YouTube
am Sonntag, 11.5. um 17 Uhr

Louise und die Schule der Freiheit
Die Pariser Lehrerin Louise kämpft am Ende des 19. Jhd. auf dem Land für Bildung. Trotz Widerstands der Bauern bleibt sie standhaft, gewinnt Vertrauen – und muss sich zugleich ihrer eigenen Vergangenheit stellen. Ein bewegendes Plädoyer für Bildung und Mut.
Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts. Louise Violet (Alexandra Lamy), eine Lehrerin aus Paris, wird aufs Land geschickt, um eine Schule zu eröffnen. Auch Kinder aus Bauernfamilien sollen in der Republik lesen und schreiben lernen – so will es das Gesetz. Doch das Landleben sieht anders aus. Die Kinder werden als Erntehelfer gebraucht, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Louise Violet stößt mit ihren Bildungsidealen nur auf Unverständnis. Doch obwohl sich zunächst keines der Dorfkinder im Klassenzimmer blicken lässt, bleibt sie standhaft. Das imponiert Bürgermeister Joseph (Grégory Gadebois), der die geheimnisvolle Außenseiterin nicht nur für ihre Intelligenz bewundert. Mit seiner Unterstützung gelingt es, die skeptischen Eltern umzustimmen. Doch in Louise Violets Vergangenheit gibt es ein tragisches Geheimnis, das bald ans Licht kommen wird und ihren Kampf für Bildungsgerechtigkeit in Frage stellt.
Nachdem er mit "Birnenkuchen mit Lavendel", "A la Carte!" und "Die einfachen Dinge" bereits Millionen Zuschauer in Deutschland begeistert hat, kehrt Regisseur Éric Besnard mit LOUISE UND DIE SCHULE DER FREIHEIT auf die große Kinoleinwand zurück. Eine bewegende Tragikomödie, die von einer besseren Welt durch Bildung für alle träumt; und mit sanfter Strenge und viel Einfühlungsvermögen die Geschichte einer Frau erzählt, die sich für ihre Überzeugungen einsetzt. LOUISE UND DIE SCHULE DER FREIHEIT ist feinstes französisches Kino – mitreißend erzählt, von bestechender Klugheit und eingebettet in jene malerisch schönen Bildkompositionen, für die wir das Kino von Éric Besnard so lieben.
FR 2024, 108 Min., FSK: 12, R: Éric Besnard | Trailer bei YouTube
am Samstag, 10.5. um 18.30 Uhr im franz. Original mit dt. Untertiteln und
am Sonntag, 11.5. um 19.30 Uhr

Another German Tank Story
Schräge Provinzkomödie über ein Dorf, das durch US-Dreharbeiten im Rampenlicht steht: Während Bürgermeisterin Susanne große Pläne schmiedet, träumen die Bewohner:innen von Ruhm – bis ein Stromausfall und ein Panzer alles durcheinanderbringen.
Das abgeschiedene Dorf Wiesenwalde wird auf den Kopf gestellt, als eine amerikanische Crew dort eine Serie über den Zweiten Weltkrieg dreht. Vor allem Bürgermeisterin Susanne wittert die Chance, ihre Heimat auf die Touri-Landkarte zu bringen und somit dem demografischen Wandel zu trotzen. Ihr Sohn Tobi wird als Fahrer für die Crew engagiert - dass er eigentlich durch die Führerscheinprüfung gerasselt ist, weiß zunächst niemand. Dann taucht nach Jahren der Abwesenheit ausgerechnet Bert auf, ein Möchtegern-Journalist und Susannes Ex-Freund. Bert glaubt, von den amerikanischen Gästen profitieren zu können. Zeitgleich plant die Dorfälteste Rosi im Verborgenen die Beerdigung alter Ideale - und ihre eigene noch mit dazu - während ihr junger Nachbar Wolffi in der Dorfkneipe bei Jenny ganz naiv davon träumt, von Hollywood entdeckt zu werden. Als plötzlich der Strom ausfällt und ein Panzer vor dem Haus der Bürgermeisterin abgestellt wird, droht das ambitionierte Mammutprojekt in Wiesenwalde aus dem Ruder zu laufen.
ANOTHER GERMAN TANK STORY erzählt vom Aufeinanderprallen persönlicher Träume mit der sturen Realität des dörflichen Alltags. Eine verschlafene Gemeinde sieht sich plötzlich mit der (vermeintlich) schillernden Welt Hollywoods konfrontiert – und genau hier beginnt die eigentliche Geschichte. Nicht die Filmproduktion steht im Zentrum, sondern das Dorf selbst: ein vergessener Ort mitten im Niemandsland der ehemaligen DDR, bevölkert von Menschen, deren Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte allzu selten gehört werden. Die überzeichnete Erzählung trägt märchenhafte Züge und zeichnet in einer besonderen visuellen Gestaltung ein Porträt jener verborgenen Gesellschaft – ein Mikrokosmos, der gleichzeitig realistisch und unmöglich wirkt. Und dabei immer auch ein wenig komisch.
D 2024, 96 Min., FSK: 12, R: Jannis Alexander Kiefer | Trailer bei YouTube
am Samstag, 10.5. um 21 Uhr
Eintritt und Reservierung im Gerberhaus
Eintritt: 6 Euro, Kinder 3 Euro
nur Tages-/Abendkasse, die Plätze werden vor Ort zugewiesen. Die Bestuhlung erfolgt konform zur aktuellen Regelung. Die Lüftungsanlage im Haus sorgt weiterhin für gute Luft. Einlass ist ca. 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Aufgrund der begrenzten Platzkapazität empfehlen wir euch, vorab Karten zu reservieren, per E-Mail an reservierung@kino-ist-programm.de.